1950: Vereinsgründung
Etwa 80 Sportler aus verschiedenen volkseigenen Betrieben der Stadt Halle (Saale) gründeten am 28. März die ZSG Union, Abteilung Saale, die Urzelle des heutigen Böllberger Sportvereins Halle e.V. Am 7. Juni 1951 wurde der Verein in BSG Stahl Süd Halle umbenannt. Ab Dezember 1952 trug er dann für 38 Jahre den stolzen Namen BSG Motor-Süd Halle, kurz MSH.
Im Gründungsjahr gehörten die Sportarten Fußball, Kegeln und Frauen-Gymnastik zum Angebot. Kurz darauf wurden die Sektionen Judo, Federball, Tennis und Wandern/Bergsteigen/Orientierungslauf gegründet. Die Frauen-Gymnastik ist heute die am längsten aktive Sportgruppe im Verein.
Die Ursprünge des Vereins
1971: Gründung Sektion Volleyball
1971 gründete sich die Sektion Volleyball des BSV-Halles.
1979: Neue Heimat für Kanuten
Die Kanuten der BSG Rotation Halle wechseln zu MSH und finden im VEB TGA einen finanzstarken Trägerbetrieb. Es beginnt der Umbau des 1932 errichteten Bootshauses. Die alte Holzbaracke wandelt sich in eine zeitgemäße Sportstätte mit geheizten Umkleideräumen und Duschräumen. Es entsteht eine neue Bootshalle und ein Kraftraum. Die Sportler leisten bei den in Eigenregie durchgeführten Modernisierungsarbeiten tausende Aufbaustunden und danken den Werktätigen, die ja für Geld und Material sorgten, mit großen sportlichen Erfolgen im DDR-Maßstab.
1990: Zeitenwende
Untere Leitung des Vereinsvorsitzenden Adolf Heuer wird der Verein in die bundesdeutschen Gesellschaftsstrukturen insbesondere die Vereins- und Sportstrukturen überführt. Eine Satzung wird am 17.08.1990 errichtet und der Verein am 29.08.1991 ins Vereinsregister eingetragen.
Die Sektion Wandern/Bergsteigen/Orientierungslauf wechselt unter der Leitung von Dr. Peter Werner zum wiedergegründeten Deutschen Alpenverein Sektion Halle.
Im Jahr 1990 sollte am Böllberger Wehr die DDR-Bestenermittlung der Altersklassen im Kanuslalom mit internationaler Beteiligung stattfinden. Die Geschichte verlief jedoch anders. Am ersten Wochenende nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 fand in Halle die erste gesamtdeutsche Bestenermittlung der Altersklassensportler im Kanuslalom statt.
1991: Ein neuer Name
Auf Drängen der Fußballer beschließen die Mitglieder von Motor-Süd Halle e.V. am 23.01.1991 die Umbenennung in Böllberger Sportverein Halle e.V.
1993: Neue Ideen
Die Fußballer verlassen den BSV und gründen den Ballspielverein Böllberg 93 e.V. (BVB 93).
Erstmalig wird auf der Saale vor dem Bootshaus für alle Hallenser und Ihre Gäste das Hallesche Schlauchbootrennen organisiert, dass sich in den Folgejahren zu einem der größten Volkssportfeste der Stadt entwickelte.
Sportliche Entwicklung
1995: Breitensport und Leistungssport (1)
Neugründung der Allgemeinen Sportgruppe als Anlaufpunkt für Männer, die einfach nur Sport treiben wollen, ohne an einem straffen Wettkampfsystem teilnehmen zu wollen.
Erster internationaler Erfolg der Slalom-Kanuten nach 1990 durch den Gewinn der Bronzemedaille bei der Junioren-EM durch Frank Henze und Sebastian Brendel.
2000: Breitensport und Leistungssport (2)
Die Volleyballer starten mit der Ausrichtung ihres inzwischen traditionellen Volleyball-Turniers für Mannschaften aus dem regionalen Umfeld.
Stefan Pfannmöller nimmt an den Olympischen Spielen in Sydney teil und erkämpft dort Platz 5.
2003: Das war Spitze!
Markus Becker und Stefan Henze werden im Zweiercanadier Weltmeister. Stefan Pfannmöller wird Dritter im C1.
In und um Halle finden die vom BSV organisierten 3. DKV Paddlertage statt, die u.a. die Goitzsche als Paddelrevier einschließen.
Auf dem Mühlgraben am Salzgrafenplatz findet erstmalig ein inzwischen zur Tradition gewordener Kinderwettkampf im Kanuslalom statt.
2004: Angekommen auf dem Olymp
Markus Becker und Stefan Henze erkämpfen bei den Olympischen spielen in Athen die Silbermedaille. Stefan Pfannmöller kehrt mit einer Bronzemedaille nach Halle zurück. Die erfolgreichen Sportler werden im Neustadt Zentrum würdig von den Hallensern empfangen.
Der BSV wird für seine erfolgreiche Arbeit mit dem Goldenen Stern des Sports ausgezeichnet.
2005: Auf gesichertem Terrain
Nach langem Warten wurden die Besitzverhältnisse am Bootshausgelände durch das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen für geklärt erklärt. Ein umfassender Umbau des Bootshauses begann.
2013: Das ist der Horror
Dramatische Bilder vom Bootshausgelände. Ein nie dagewesenes Hochwasser zerstört das alte Bootshaus. Die Politik verspricht schnelle und unbürokratische Hilfe. Die Mitglieder des BSV entwerfen einen Plan. 2014 soll ein Ersatzneubau stehen. Alle wollen mit zupacken.
Dann entziehen die Politiker den Bürgern das Vertrauen – nicht die Sportler, sondern die Stadt sollen die Wiederaufbau leisten. Das verhindert trotz anders lautender Versprechungen bis 2023 das Entstehen des Ersatzneubaus.
Doch es muss weitergehen...
2014: Freude am Sport
Die Frauen-Gymnastik Gruppe erfindet sich immer wieder neu. Nicht nur beim wöchentlichen Üben, auch sonst gibt es neue Ideen, wie 2014 den Wettbewerb „Schönster Sonnenhut“ beim Sommerfest.
2016: Neu – Kanu-Polo
Der Böllberger Sportverein war am 30. / 31.1.2016 zum ersten Mal mit einem Kanupolo-Team auf einem Turnier vertreten. Nur wenige Tage später beteiligten sich zwei Mitgliedern an einer Präsentation von Kanu-Polo auf der Leipziger Messe.
2017: Breitensport und Leistungssport (3)
Nach langer Ruhe beginnen interessierte Freizeitpaddler wieder Wanderfahrten zu organisieren. So zum Beispiel 2017 eine Tour von Sömmerda auf der Unstrut.
Über den Jahreswechsel flüchteten sich die fünf Böllberger Slalom-Kanuten Stella Mehlhorn, Leo Braune, Eric Borrmann, Marc Harlak, Lisa Fritsche sowie die zwei Trainer Martin Trummer und Sebastian Winter aus dem bitterkalten Deutschland ins warme Dubai, um ein Warmwassertrainingslager unter optimalen Bedingungen zu absolvieren.
Im April zog es Rolf Herrmann in den VECTOR-WERO-Whitewater Park in Auckland (NZ). Bei den World Master Games errang er Doppelsilber am zweiten Wettkampftag im Kajak-Einzel und in der Mannschaft.
2019: Ausgezeichnet
Die Commerzbank und DOSB zeichnen unseren Böllberger Sportverein Halle e.V. für die vorbildliche Talentförderung im Kanuslalom aus, und dass nun schon zum dritten Male.
2020: Abschied
Die Sektion Kegeln, als eine der Gründungssektionen von 1950, verlässt den Verein und geht nach Sennewitz, da es schon seit Jahren in Halle keine geeignete Kegelsportstätte gibt.
2023: Bootshaus-Ersatzneubau fertiggestellt
Zehn Jahre nach der großen Flut wurde der Ersatzneubau für den 2013 zerstörten Teil des Bootshauses fertiggestellt.
Böllberger Weg 181C,
06110 Halle (Saale)